EU plant „Nature Credits“: Neue Anreize für Biodiversitätsschutz

EU plant „Nature Credits“: Neue Anreize für Biodiversitätsschutz

Angesichts zunehmender ökologischer Krisen setzt die Europäische Union auf neue Anreize, um den Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen voranzutreiben. Ein aktuell in Prüfung befindliches Instrument sind sogenannte „Nature Credits“ – handelbare Einheiten, die für konkrete Leistungen zur Förderung der Biodiversität vergeben werden könnten. Damit zielt die EU darauf ab, den ökonomischen Wert intakter Natur sichtbar zu machen und gezielt private Investitionen für den Umwelt- und Artenschutz zu mobilisieren.

 

Hintergrund: Finanzierungsdefizit im europäischen Naturschutz

Die Einführung von Nature Credits ist Teil einer breiter angelegten Strategie zur Umsetzung der EU-Biodiversitätsziele, wie sie etwa im „Green Deal“ und der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 formuliert sind. Diese politischen Leitlinien sehen vor, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen der EU unter effektiven Schutz gestellt werden sollen.

Nach Schätzungen der Europäischen Kommission beträgt die Finanzierungslücke für notwendige Maßnahmen im Biodiversitätsschutz derzeit rund 37 Milliarden Euro pro Jahr. Öffentliche Mittel allein reichen nicht aus, um diesen Bedarf zu decken. Die Idee hinter den Nature Credits ist daher, neue Finanzierungsquellen durch private Akteure zu erschließen – etwa durch Unternehmen, die im Rahmen ihrer ESG-Berichterstattung biodiversitätsrelevante Maßnahmen nachweisen wollen.

 

Was sind „Nature Credits“?

Nature Credits könnten ähnlich funktionieren wie Emissionszertifikate im Klimaschutz. Landbesitzerinnen und Landbesitzer, Kommunen oder andere Akteure, die Flächen wiedervernässen, Wälder aufforsten oder artenreiche Lebensräume erhalten, würden für diese ökologischen Leistungen zertifizierte Gutschriften erhalten. Diese könnten auf einem regulierten Markt gehandelt werden.

Für Unternehmen wiederum könnten diese Gutschriften als Nachweis dienen, dass sie bestimmte Umweltziele einhalten oder ihren ökologischen Fußabdruck ausgleichen. Denkbar wäre auch, dass solche Credits in Berichterstattungsstandards wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) integriert werden.

 

Potenziale und Herausforderungen

Die potenziellen Vorteile liegen auf der Hand: Nature Credits könnten dazu beitragen, Naturschutz wirtschaftlich attraktiv zu machen und insbesondere in ländlichen Regionen neue Einkommensquellen schaffen. Gleichzeitig würden sie helfen, den Wert von Ökosystemleistungen – wie Wasserreinigung, CO₂-Bindung oder Bestäubung – sichtbarer zu machen und besser in ökonomische Entscheidungen zu integrieren.

Allerdings stehen der praktischen Umsetzung noch erhebliche Herausforderungen gegenüber. Dazu gehören:
Standardisierung: Es braucht nachvollziehbare und wissenschaftlich fundierte Kriterien zur Bewertung von Biodiversitätsleistungen.
Vertrauensschutz: Die Glaubwürdigkeit eines solchen Systems hängt von der Transparenz und Überprüfbarkeit der Maßnahmen ab.
Vermeidung sozialer Ungleichheiten: Es muss sichergestellt werden, dass lokal betroffene Gruppen, insbesondere in strukturschwachen Regionen, fair eingebunden und nicht verdrängt werden.
Regulatorische Einbettung: Der Markt für Nature Credits müsste klar abgegrenzt, überwacht und im Einklang mit bestehenden Umweltstandards reguliert werden.

 

Zwischen Marktlogik und Naturschutzethik

Der Vorschlag der EU steht auch in einem breiteren politischen Kontext. Denn ähnlich wie bei CO₂-Kompensationen gibt es kritische Stimmen, die davor warnen, ökologische Verantwortung auf den Handel mit Zertifikaten zu verlagern. Insbesondere bei Biodiversität, die von komplexen, lokal angepassten Beziehungen zwischen Arten und Lebensräumen geprägt ist, lässt sich der Nutzen einzelner Maßnahmen nicht immer in monetären Werten erfassen.

Gleichzeitig erkennen viele Expertinnen und Experten die Realität an: Ohne wirtschaftliche Anreize und neue Finanzierungsmodelle lassen sich die ambitionierten Biodiversitätsziele kaum erreichen. Nature Credits könnten – richtig ausgestaltet – zu einem ergänzenden Instrument werden, um Investitionen dort zu lenken, wo sie ökologisch sinnvoll und gesellschaftlich gerecht sind.

 

Neue Wege für den Biodiversitätsschutz

Ob sich Nature Credits als wirksames Steuerungsinstrument im Natur- und Artenschutz etablieren, wird entscheidend von der konkreten Ausgestaltung abhängen. Die EU steht vor der Aufgabe, ein Gleichgewicht zwischen ökologischer Integrität, marktwirtschaftlicher Effizienz und sozialer Gerechtigkeit zu finden.

Unabhängig vom Ausgang der Debatte zeigt sich jedoch: Der Schutz der Biodiversität wird zunehmend als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden – eine, die nicht allein durch Gesetze oder Subventionen, sondern auch durch innovative marktorientierte Ansätze unterstützt werden kann.

Roland Berger EV Charging Index 2025: Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Roland Berger EV Charging Index 2025: Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Trotz politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten hat die weltweite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in den vergangenen zwei Jahren weiter zugenommen, allerdings mit regionalen Unterschieden. Das zeigt der EV Charging Index 2025 von Roland Berger. Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten. Wie schon in den Vorjahren erreicht China erneut Platz 1 des Rankings. Das Ende der E-Auto-Förderung lässt Absatzzahlen in Deutschland einbrechen. Der Anteil der Schnellladesäulen an öffentlicher Ladeinfrastruktur wächst und die Zufriedenheit der Nutzer mit dem Ladeerlebnis steigt.

 

 

Ranking

Platz 1: China
Platz 2: Norwegen
Platz 3: USA
Platz 4: Großbritannien
Platz 5: Deutschland

 

Wie schon in den Vorjahren erreicht China erneut Platz 1 des Rankings, gefolgt von Norwegen und den USA. Während Deutschland wegen des Absatzeinbruchs nach dem Ende der staatlichen Förderungen auf Platz 5 abrutscht, holen andere Länder schnell auf: So steigt das Vereinigte Königreich dank des starken Wachstums bei E-Auto-Verkäufen und Ladeinfrastruktur auf Platz 4 auf. Auch Portugal und die Türkei verbessern sich und schaffen es in die obere Hälfte des Index. Südkorea bleibt weiterhin ein starker Akteur im E-Fahrzeug-Markt, doch seine Gesamtplatzierung ist rückläufig, was vor allem auf die geringe Kundenzufriedenheit mit dem Ladesystem des Landes zurückzuführen ist.

 

Jüngere Märkte holen auf

China baut seinen bereits beachtlichen E-Fahrzeug-Bestand weiter aus und glänzt zudem bei der Versorgung mit öffentlichen Ladesäulen. Damit führt das Land erneut den EV Charging Index an. Deutschland hat dagegen an Boden verloren und liegt nun auf Platz fünf. Nach Abschaffung der staatlichen Förderung im Januar 2024 sind die Marktanteile von Elektroautos zwei Mal in Folge zurückgegangen. Dieser Trend dürfte sich jedoch 2025 umkehren. Positiv zu vermerken ist, dass Deutschland den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur weiter vorangetrieben hat und der Anteil der Schnellladestationen wächst. Zudem wurden Ladetechnologien weiterentwickelt, es gab Fortschritte bei Batteriewechselstationen sowie neue Pilotprojekte in Bereichen wie Vehicle-to-Grid (V2G).

Hinter den führenden E-Mobilitätsnationen holen jüngere Märkte auf: So haben etwa Frankreich und das Vereinigte Königreich in den vergangenen zwei Jahren große Fortschritte gemacht, ebenso wie zahlreiche Länder in Südostasien, darunter Thailand und Indonesien. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Nahen Osten und in Schwellenmärkten wie Brasilien und Indien. Diese Länder liegen zwar beim Anteil der E-Autos an den Neuwagenverkäufen noch zurück, machen dies aber durch Fortschritte bei Ladeversorgung und Technologie sowie Nutzerzufriedenheit wett.

 

Betriebskostenvorteile gewinnen an Bedeutung

Ökologische Argumente sind weltweit nach wie vor der führende Treiber für den wachsenden Marktanteil von E-Autos, allerdings gewinnen auch die günstigeren Betriebskosten im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen zunehmend an Bedeutung. Im asiatisch-pazifischen Raum sowie in Nordamerika sind die Kostenvorteile für Neuwagenkäufer bereits entscheidender als ökologische Gründe. Auch bei der Nutzung zeigt sich klar, dass Elektromobilität für immer mehr Menschen im Alltag angekommen ist: 80 Prozent der E-Auto-Besitzer geben an, 10.000 Kilometer oder mehr pro Jahr zu fahren, und 73 Prozent nutzen ihre Fahrzeuge an mindestens vier Tagen pro Woche.

Mit der zunehmenden Marktdurchdringung der E-Autos diversifizieren sich die Nutzerprofile weiter. So geht der Anteil der Befragten, die ihr Fahrzeug zuhause laden, gegenüber dem Vorjahr leicht von 87 auf 85 Prozent zurück. Das passt zum allmählichen Ausweiten der Nutzergruppen über die typischen Early Adopter mit privater Lademöglichkeit hinaus. Weltweit erfolgt etwa die Hälfte der Ladevorgänge außerhalb des Zuhauses der Fahrzeugbesitzer.

„Alle Ladetypen und Anwendungsfälle bleiben wichtige Bestandteile des Lademixes und grundlegende Komponenten einer benutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur auf der ganzen Welt“, sagt Martin Weissbart, Partner bei Roland Berger. „Betreiber von Ladestationen müssen dies berücksichtigen, wenn sie auf die Wünsche der Nutzer nach mehr und leistungsstärkerer Infrastruktur eingehen.“

 

Der Roland Berger EV Charging Index 2025 basiert auf einer Umfrage unter 12.000 Befragten in 33 Ländern und bewertet die wichtigsten Elektromobilitätsmärkte nach Kriterien wie Marktgröße, Ladeinfrastruktur, Brancheninnovation und Kundenzufriedenheit.

 

Link

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://ots.de/Kw9dTa

Säuerliche Süße in fluffigem Teig

Säuerliche Süße in fluffigem Teig

Der Marillenkuchen meiner Mutter wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Daher haben meine Tochter und ich gestern versucht, einen ebenso guten mit frischen Marillen zu zaubern.

 

Für ein ganzes Blech benötigt man:

20 reife, süße Marillen
440g Mehl – wir haben glutenfreies Mehl verwendet, man aber auch Weizen- oder Dinkelmehl verwenden
4 Eier
220g zimmerwarme Butter
200g Zucker
250 ml Milch oder Pflanzenmilch (wir verwendeten Sojamilch)
1 Packerl Backpulver

So funktioniert es:

Wir trennen die Eiklar vom Dotter und schlagen es zu steifem Schnee
Die Dotter werden mit der Butter und dem Zucker so lange mit dem Mixer gerührt, bis die Masse sehr schaumig ist
Danach kommen das Mehl und das Backpulver zur schaumigen Masse dazu
Zuletzt wird der Eischnee untergerührt

 

Wir fetten ein Backblech gut aus und heizen das Backrohr auf 180 Grad Celsius auf
Und verteilen die Teigmasse gleichmäßig auf dem Blech

 

Die Marillen werden entkernt, halbiert und auf den Teig gelegt, mit der Schalenseite nach unten
Dann kommt das Blech bei Heißluft und 180 Grad Celsius für ca 35-40 Minuten ins Backrohr

Zum Schluss in Stücke schneiden und eventuell mit Staubzucker servieren.

 

Gutes Gelingen!!!

Der Thwaites-Gletscher: Schlüsselpunkt für den globalen Meeresspiegelanstieg

Der Thwaites-Gletscher: Schlüsselpunkt für den globalen Meeresspiegelanstieg

Der Thwaites-Gletscher in der Westantarktis wird von Wissenschaftlern weltweit intensiv untersucht, da sein Verhalten potenziell gravierende Auswirkungen auf den globalen Meeresspiegel hat. Der Gletscher hat den Spitznamen „Doomsday Glacier“ (Weltuntergangsgletscher) erhalten, da sein fortschreitendes Schmelzen und die drohende Destabilisierung des westantarktischen Eisschilds zu einem erheblichen Anstieg des Meeresspiegels führen könnten. Die Entwicklung am Thwaites-Gletscher gilt als eines der größten Risiken für Küstenregionen weltweit.

 

Geographische und physikalische Grundlagen

Der Thwaites-Gletscher liegt an der Walgreen-Küste in der Amundsensee, Westantarktis, und erstreckt sich über eine Breite von rund 120 Kilometern. Er besitzt ein gewaltiges Einzugsgebiet von etwa 192.000 Quadratkilometern, was ungefähr der Fläche des US-Bundesstaates Florida entspricht. Der Gletscher fließt ins Meer und wird derzeit von einer schwächer werdenden Schelfeisplatte zurückgehalten.

 

Aktuelle Entwicklung und Schmelzdynamik

Beobachtungen durch Satelliten und Unterwasserroboter zeigen, dass der Thwaites-Gletscher jährlich etwa 50 Milliarden Tonnen Eis verliert. Dies entspricht bereits rund vier Prozent des derzeitigen globalen Meeresspiegelanstiegs. Die bedeutende Gefahr geht allerdings nicht nur vom schrittweisen Schmelzen des Gletschers aus, sondern vor allem von der Möglichkeit eines instabilen, beschleunigten Zusammenbruchs.

Forschungen belegen, dass warmes Meerwasser zunehmend unter die Schelfeisplatte vordringt und das Eis an der Basis von unten schmilzt. Dabei entstehen Risse und Hohlräume, die den strukturellen Zusammenhalt des Eises schwächen. Besonders kritisch: Die Schelfeisplatte, die derzeit noch als Bremse für den Eisfluss fungiert, könnte innerhalb weniger Jahre vollständig zerfallen.

 

Szenarien und Auswirkungen auf den Meeresspiegel

Im Falle eines vollständigen Kollapses des Thwaites-Gletschers könnte der globale Meeresspiegel um mehr als 60 Zentimeter ansteigen. Da der Gletscher mit benachbarten Eismassen des westantarktischen Eisschilds vernetzt ist, droht eine Kettenreaktion: Sollte die Eisbarriere verschwinden, könnten auch angrenzende Gletscher unkontrolliert ins Meer fließen. Langfristig wird in einem solchen Szenario mit einem Meeresspiegelanstieg von bis zu drei Metern gerechnet.

Diese Entwicklung hätte katastrophale Folgen für Millionen von Menschen in Küstengebieten weltweit. Städte wie New York, Hamburg, Mumbai und Shanghai würden deutlich stärker von Sturmfluten, Küstenerosion und Überflutungen bedroht sein.

 

Zeitrahmen und Unsicherheiten

Der Kollaps der Schelfeisplatte des Thwaites-Gletschers wird von einigen Wissenschaftlern innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte für möglich gehalten. Wann der vollständige Gletscherverlust eintritt, ist hingegen schwer zu prognostizieren. Simulationen gehen von Zeiträumen zwischen mehreren Jahrhunderten bis hin zu tausenden Jahren aus – abhängig von zukünftigen globalen Emissionen und regionalen ozeanographischen Entwicklungen.

 

Forschung und mögliche Gegenmaßnahmen

Internationale Forscherteams, insbesondere das „International Thwaites Glacier Collaboration“ (ITGC), arbeiten intensiv an der Analyse des Gletschers. Neben Satelliten- und Radarüberwachung kommen ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge wie das System „Icefin“ zum Einsatz, um unter dem Schelfeis präzise Daten zu sammeln.

Diskutiert werden auch geo-technische Eingriffe, etwa der Bau von Unterwasserbarrieren, um das Vordringen warmen Wassers zu verhindern. Solche Projekte befinden sich jedoch noch im theoretischen Stadium und wären technisch äußerst anspruchsvoll und finanziell enorm aufwendig.

 

Fazit

Der Thwaites-Gletscher steht sinnbildlich für die kritische Lage der polaren Eismassen und deren Einfluss auf den globalen Meeresspiegel. Selbst wenn der vollständige Kollaps nicht unmittelbar bevorsteht, tragen die aktuellen Entwicklungen am Gletscher bereits heute messbar zum Anstieg des Meeresspiegels bei.

Die Eindämmung dieses Prozesses erfordert vorrangig globale Anstrengungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, um das weitere Aufheizen der Ozeane zu begrenzen. Langfristig muss der Thwaites-Gletscher als ein Weckruf verstanden werden, da sein Schicksal eng mit der Zukunft der Küstenregionen weltweit verknüpft ist.

BOKU-Forschungsprojekt untersucht Hitzewellen und Gegenmaßnahmen im urbanen Raum

BOKU-Forschungsprojekt untersucht Hitzewellen und Gegenmaßnahmen im urbanen Raum

Die zunehmende Hitzebelastung in den Sommermonaten stellt Städte weltweit vor enorme Herausforderungen – auch Wien ist davon stark betroffen. Besonders in dicht bebauten Gebieten kommt es aufgrund der sogenannten „städtischen Wärmeinsel“ zu deutlich höheren Temperaturen, vor allem in der Nacht. Ein Forschungsteam BOKU University untersucht im Rahmen des Projekts Imp-DroP (Impact of longer Drought Periods on Climate in Greater Vienna) die Auswirkungen längerer Hitzewellen im Großraum Wien und analysiert Maßnahmen zur Abkühlung.

Städte als Hitze-Hotspots

Städtische Räume sind aufgrund dichter Bebauung, versiegelter Flächen, fehlender Vegetation sowie zusätzlicher Wärmequellen wie Verkehr, Klimaanlagen und Industrie besonders hitzeanfällig. Die nächtliche Abkühlung ist stark eingeschränkt – die Erholung des menschlichen Organismus wird dadurch erschwert. Neben dem globalen Klimawandel verschärft also auch die urbane Struktur selbst das Problem.

 

Begrünung und Bewässerung als Kühlstrategie

Das interdisziplinäre Team rund um Projektleiter Philipp Weihs vom Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU Wien hat spezielle Maßnahmen untersucht, die die Stadttemperaturen senken könnten – darunter:

Optimierte Verdunstungskühlung durch gezielte Bewässerung von Gründächern, Parks und landwirtschaftlichen Flächen
Reduktion der von den Stadtbewohner:innen selbst erzeugten, sogenannte anthropogene Wärme z. B. durch Verkehr, Klimaanlagen
Stadttechnische Maßnahmen wie der Einsatz von Photovoltaikanlagen

 

Bis zu 3 Grad Temperaturreduktion möglich

An vier Standorten, u. a. dem AKH, der REWE-Zentrale in Wiener Neudorf und der Gartenbauschule Schönbrunn, wurden meteorologische Stationen zur Messung von Boden- und Oberflächentemperatur sowie Bodenfeuchte installiert. Auf Basis dieser Daten wurde die Verdunstung berechnet und daraus der Kühleffekt durch Verdunstung ermittelt. Mithilfe von Modellsimulationen konnten die potenziellen Kühlleistungen für das gesamte Wiener Stadtgebiet abgeschätzt werden.

Satellitengestützte Aufnahmen der Oberflächentemperaturen in Wien offenbaren jedoch eine interessante Besonderheit: Hitze-Hotspots treten nicht nur in dicht bebauten innerstädtischen Bezirken wie dem 1. oder 20. Bezirk auf, sondern auch im landwirtschaftlich geprägten Marchfeld im Osten und Nordosten der Stadt. Dort führen vor allem frühzeitig abgeerntete und anschließend unbewässerte Flächen zu einer spürbaren lokalen Erwärmung.

Die Modellierung ergab, dass die gezielte Bewässerung landwirtschaftlich genutzter Flächen im Marchfeld, etwa im Anschluss an die Ernte, für das Stadtklima allerdings nur eine begrenzte Wirkung bringt: Lokal ließe sich die Temperatur um bis zu 3 °C senken – im Wiener Stadtgebiet macht sich dieser Effekt jedoch im Schnitt nur mit etwa 0,2 °C bemerkbar.

Zum Vergleich: Wird die gesamte städtische Grüninfrastruktur – also alle Parks und Gründächer – optimal bewässert, lassen sich in einzelnen Bereichen Temperaturreduktionen von bis zu 3 °C, im Stadtdurchschnitt bis zu 1,5 °C erreichen.

Philipp Weihs: „Selbst bei Ausschöpfung aller verfügbaren Anpassungsmaßnahmen reicht der Kühlungseffekt nicht aus, um die zu erwartende Erwärmung – selbst bei Einhaltung des Pariser Klimaziels – vollständig zu kompensieren.“

 

Wasserbedarf als kritischer Faktor

Eine zentrale Frage ist die Verfügbarkeit von Wasser für die notwendige Bewässerung. Die Wiener Hochquellenleitungen liefern täglich bis zu 375.000 m³ Wasser. Für eine effektive Bewässerung aller Grünflächen während Hitzewellen wären jedoch rund 630.000 m³ pro Tag erforderlich – also fast das Doppelte. Eine alleinige Nutzung des Hochquellwassers für Kühlzwecke ist daher nicht realisierbar.

 

Menschengemachte Wärme: Ein unterschätzter Faktor

Ein erheblicher Teil der städtischen Erwärmung stammt aus direkt vom Menschen verursachten Wärmequellen – etwa dem Energieverbrauch von Gebäuden, Verkehr, Industrie oder Klimaanlagen. Das Forschungsteam der BOKU, insbesondere das Institut für Verfahrens- und Energietechnik, hat umfangreiche Daten von Statistik Austria und E-Control ausgewertet und in die Modellierungen integriert. „Besonders innovativ ist dabei der ,multiskalige‘ Modellierungsansatz: Simulationsmodelle auf Mikroebene wurden mit großräumigen Klimamodellen gekoppelt – eine Neuheit in der stadtklimatischen Forschung“, so Weihs.

 

Lokale Solarenergie als doppelte Chance

Ein bedeutendes Potenzial liegt in der lokalen Nutzung von Photovoltaik auf begrünten Dächern. Wird diese Kombination flächendeckend umgesetzt, können damit nicht nur fossile Stromimporte reduziert, sondern auch Wärmeemissionen gesenkt werden. Die Simulationen zeigen: Eine maximal umgesetzte PV-Strategie auf Gründächern kann zu einer städtischen Abkühlung von bis zu 1,5 °C beitragen – und damit eine echte Win-Win-Situation schaffen.

 

Handlungsempfehlungen aus dem Projekt Imp-DroP

Hitzeresiliente landwirtschaftliche Nutzung im Marchfeld
– z. B. optimierte Fruchtfolgen, Rückhalt von Regenwasser, Anlegen von Windschutzhecken zur Reduktion der Verdunstung

 

Stadtbegrünung mit nachhaltigen Bewässerungskonzepten
– etwa durch tiefere Substratschichten auf Dächern, Nutzung von Regenwasser oder Donauwasser zur Bewässerung

 

Ausbau der Solarenergie im Großraum Wien
– insbesondere auf städtischen Dächern mit Kombination aus Begrünung und Photovoltaik

 

Conclusio

Auch wenn Begrünung und Bewässerung die sommerlichen Temperaturen lokal deutlich senken können, reichen diese Maßnahmen allein nicht aus, um die Auswirkungen des Klimawandels zu kompensieren. Umso wichtiger ist ein umfassender Maßnahmenmix aus Stadtplanung, Energiepolitik und Ressourcenschonung, um Städte hitzefit zu machen.

 

Link

Weitere Informationen zur Studie – und über 30 weitere Projekte von BOKU-Forscher*innen über vorbeugende Hitzemaßnahmen finden Sie auf der BOKU-Website „Heat in the City“ –  https://boku.ac.at/oeffentlichkeitsarbeit/hitze-in-der-stadt.

Sensationsfund in der Antarktis: 1,2 Millionen Jahre alter Eisbohrkern soll Klimarätsel lösen

Sensationsfund in der Antarktis: 1,2 Millionen Jahre alter Eisbohrkern soll Klimarätsel lösen

Ein internationales Forscherteam hat in der Ostantarktis einen bedeutenden Meilenstein in der Klimaforschung erreicht. Am Bohrstandort „Little Dome C“ wurde ein Eisbohrkern gewonnen, der mindestens 1,2 Millionen Jahre alte Schichten umfasst – der bislang älteste durchgehende Eiskern, der je geborgen wurde. Die Untersuchungen an diesem Kern sollen helfen, eines der großen ungelösten Klimarätsel der Erdgeschichte zu entschlüsseln.

 

Ein Schlüssel zur Vergangenheit

Der Bohrkern liefert einen einzigartigen Einblick in eine entscheidende Phase der Erdgeschichte: den Übergang von den frühpleistozänen zu den spätpleistozänen Eiszeiten. Vor rund 900.000 bis 1,2 Millionen Jahren änderte sich das globale Klima grundlegend. Während sich vorher Eis- und Warmzeiten in einem Rhythmus von etwa 41.000 Jahren abwechselten, begann sich dieses Muster auf längere Intervalle von etwa 100.000 Jahren zu verschieben. Bis heute ist unklar, was diese Veränderung ausgelöst hat. Mit dem neuen Eisbohrkern wollen die Wissenschaftler nun versuchen, diese Frage zu beantworten.

 

Klimaarchiv im Eis

Besonders wertvoll sind die im Eis eingeschlossenen winzigen Luftbläschen. Sie enthalten uralte Luftproben, mit denen sich frühere Konzentrationen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan direkt messen lassen. Frühere Eisbohrkerne aus der Antarktis deckten lediglich die letzten 800.000 Jahre ab. Mit dem neuen, tieferen Kern kann nun erstmals auch die Klimageschichte des davor liegenden Zeitraums detailliert rekonstruiert werden.

Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass die Treibhausgaskonzentrationen in den vergangenen 1,2 Millionen Jahren stets deutlich unter den heutigen Werten lagen. Die aktuellen CO₂-Werte übersteigen das natürliche Schwankungsniveau der vergangenen Eiszeiten deutlich. Dies unterstreicht erneut die Einzigartigkeit der heutigen Klimaveränderungen und die Bedeutung menschlicher Einflüsse.

 

Herausforderung unter Extrembedingungen

Die Bohrarbeiten am Little Dome C waren logistisch und technisch äußerst anspruchsvoll. Über vier antarktische Sommerkampagnen hinweg arbeiteten die Forscher bei Temperaturen von bis zu minus 35 Grad Celsius. Die Bohrtiefe betrug am Ende rund 2.800 Meter. Der unterste Bereich des Bohrkerns, etwa 210 Meter, weist eine starke Deformation und teilweise Wiedervereisung auf. Diese Zonen bieten wichtige Informationen über die Eisdynamik unter extremem Druck und könnten dazu beitragen, Modelle für das Verhalten großer Eisschilde weiter zu verfeinern.

Der gewonnene Eiskern wurde zunächst in der Antarktis in speziellen Kühlcontainern konserviert und anschließend mit dem italienischen Forschungsschiff „Laura Bassi“ nach Europa transportiert. In den kommenden Jahren soll das Eis in verschiedenen Laboren, unter anderem am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, eingehend untersucht werden.

 

Ein Beitrag zur Lösung des „100.000-Jahre-Problems“

Zentrales Ziel der Forschung ist es, das sogenannte „100.000-Jahre-Problem“ besser zu verstehen: Warum verlagerte sich das Wechselmuster der Eiszeiten vor rund einer Million Jahren? Die Antworten darauf könnten auch für das Verständnis der langfristigen Klimaentwicklung auf der Erde und die Rolle von Treibhausgasen von entscheidender Bedeutung sein.

Der neu gewonnene Eiskern stellt damit ein einzigartiges Klimaarchiv dar, das nicht nur Aufschluss über die Vergangenheit gibt, sondern auch wichtige Grundlagen liefert, um zukünftige Klimaentwicklungen besser einschätzen zu können. Dieses Projekt ist ein Meilenstein in der Klimaforschung und ein weiterer Schritt, um die komplexen Zusammenhänge unseres Klimasystems zu entschlüsseln.

GLOBAL 2000 und AK OÖ nehmen FlipFlops, Sandalen und Co. unter die Lupe

GLOBAL 2000 und die Arbeiterkammer Oberösterreich haben 19 Modelle von Sommerschuhen auf gefährliche Chemikalien, bekannt als Substances of Very High Concern (SVHCs), getestet. Demnach erschrecken TEMU-Flip Flops mit extremen Ergebnissen, von den restlichen getesteten Schuhen ist mehr als die Hälfte unbedenklich. Allerdings fanden sich in acht Proben Spuren von Blei, das als potenziell krebserregend und fortpflanzungsschädlich gilt.

 

Was sind Substances of Very High Concern (SVHCs)

Diese Stoffe, die gemäß der europäischen Chemikalien-Verordnung (REACH) als besonders besorgniserregend gelten, können krebserregende, hormonelle, fortpflanzungsschädigende oder erbgutverändernde Eigenschaften aufweisen. Erfreulicherweise waren in mehr als der Hälfte der Proben keine SVHCs enthalten.

 

“Es freut uns, dass in so vielen der getesteten Schuhe keine besonders besorgniserregenden Substanzen gefunden wurden. Zwei Paar Schuhe, unter anderem Flip Flops von TEMU mit Extremwerten, sind allerdings so stark belastet, dass sie in Europa gar nicht verkauft werden dürften. Verbraucher:innen haben in der EU ein Recht auf Auskunft über besonders besorgniserregende Chemikalien in Produkten. Unser Ergebnis zeigt, wie wichtig es ist, hier noch mehr aufzuklären.”

Dominik Linhard, Bereichsleiter bei GLOBAL 2000

 

TEMU-Flip Flops überschreiten Grenzwert um das 420-fache

Die untersuchten Flip Flops von TEMU enthalten 42% Weichmacher, von denen viele erwiesenermaßen fortpflanzungsschädlich sind und Einfluss auf unseren Hormonhaushalt haben – mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Der EU-Grenzwert für diese Stoffe ist um das 420-fache (!) überschritten. “Das TEMU-Ergebnis hat uns sehr erschreckt. Weichmacher aus diesen Schuhen werden über die Haut aufgenommen oder landen im Hausstaub und gelangen von dort in unsere Lungen. Sie werden sogar im Urin von Kindern nachgewiesen, teilweise in beträchtlichen Konzentrationen. Solche Schuhe sind verboten und sollten keinesfalls getragen werden”, mahnt Linhard.

 

Blei in acht Proben

In mehr als einem Viertel der untersuchten Schuhe wurde Blei festgestellt. “Die gefundenen Mengen lagen allerdings unter dem Grenzwert. Blei reichert sich bei stetiger Aufnahme selbst kleinster Mengen im Körper an und kann im Laufe der Zeit zu chronischen Vergiftungen führen. Deshalb besteht auch schon bei kleinen Mengen Grund zur Vorsicht“, erklärt Linhard.

Selbst aktiv werden mit der APP “Scan4Chem

Mit der App “Scan4Chem” können Verbraucher:innen bei Herstellern und Händlern anfragen, ob ein bestimmtes Produkt SVHCs enthält. Damit setzen sie ein wichtiges Zeichen, dass ihnen die Inhaltsstoffe der Produkte wichtig sind. Außerdem lassen sich so diejenigen Unternehmen ermitteln, die besonderen Wert darauf legen, dass ihre Produkte frei von bedenklichen Stoffen sind und sich ihrer Verantwortung gegenüber Konsument:innen bewusst sind.

 

 

Link

Der ganze Bericht zum Download

 

Künstliche Fotosynthese: Eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz?

Künstliche Fotosynthese: Eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz?

Die künstliche Fotosynthese gilt als eine der vielversprechendsten Technologien, um dem Klimawandel aktiv entgegenzuwirken. Anders als bei natürlichen Pflanzen, die über Jahre hinweg CO₂ binden, ermöglichen künstliche Systeme eine gezielte und beschleunigte CO₂-Umwandlung – und das mit deutlich höherem Wirkungsgrad. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit arbeiten daran, diese Technologie so weit zu entwickeln, dass sie in der Industrie und im Energiesektor breit einsetzbar wird.

Im Kern geht es darum, den natürlichen Prozess der Fotosynthese technisch zu imitieren: CO₂ wird gemeinsam mit Wasser unter Lichteinfluss in energiereiche Verbindungen umgewandelt. Doch während Pflanzen dabei Glukose erzeugen, zielen künstliche Verfahren darauf ab, nutzbare Energieträger wie Methanol, Wasserstoff oder sogar synthetische Kraftstoffe herzustellen.

 

Wie funktioniert künstliche Fotosynthese?

Der Prozess basiert auf der Kombination von Photokatalysatoren, speziellen Reaktorsystemen und Lichtenergie – vorzugsweise Sonnenlicht. Das CO₂ wird zunächst eingefangen und dann mithilfe des Katalysators in seine chemischen Grundbausteine zerlegt. Diese Reaktion kann in Laboren bereits in Sekunden bis Minuten erfolgen, während Pflanzen Tage bis Wochen benötigen, um die gleiche Menge CO₂ umzuwandeln.

Einige Forschungsansätze nutzen auch elektrochemische Systeme, bei denen elektrischer Strom als Energiequelle dient, um CO₂ in Kohlenwasserstoffe umzuwandeln. Solche Verfahren könnten künftig direkt an CO₂-Emissionsquellen wie Industrieanlagen gekoppelt werden.

 

Vorteile und Potenzial der Technologie

Die künstliche Fotosynthese bietet zahlreiche Vorteile:

Deutlich schnellere CO₂-Bindung im Vergleich zu natürlichen Prozessen
Potenzial zur Herstellung von klimaneutralen Brennstoffen und Chemikalien
Einsatzmöglichkeiten in urbanen und industriellen Umgebungen
Direkte Integration in bestehende Industrieprozesse möglich
Langfristiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft durch CO₂-Rückführung

Ein entscheidender Vorteil ist die Flexibilität: Die Technologie könnte dort eingesetzt werden, wo andere CO₂-Reduktionsmaßnahmen an ihre Grenzen stoßen, etwa bei sogenannten unvermeidbaren Restemissionen aus der Zement- oder Stahlindustrie.

 

Herausforderungen und Entwicklungsbedarf

Trotz der enormen Fortschritte steht die künstliche Fotosynthese noch am Anfang ihrer industriellen Nutzung. Derzeit liegen die wichtigsten Herausforderungen in folgenden Bereichen:

Die Entwicklung kostengünstiger und langlebiger Katalysatoren
Die Skalierung von Laborprozessen auf industrielle Anlagengrößen
Die Verbesserung der Energieeffizienz und der CO₂-Ausbeute
Die Integration in bestehende Wertschöpfungsketten

Erste Pilotanlagen laufen bereits, doch bis zum flächendeckenden Einsatz sind noch intensive Forschung und Investitionen notwendig.

 

Warum ist das Thema so wichtig?

Die künstliche Fotosynthese könnte zu einer Schlüsseltechnologie werden, um Klimaneutralität tatsächlich zu erreichen. Selbst wenn der Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduktion von Emissionen konsequent umgesetzt werden, bleiben gewisse CO₂-Emissionen technisch schwer vermeidbar. Die Möglichkeit, CO₂ aktiv und effizient aus der Atmosphäre oder direkt an Emissionsquellen zu entziehen und gleichzeitig nutzbare Rohstoffe zu erzeugen, ist für viele Industrien äußerst attraktiv.

Darüber hinaus eröffnet die Technologie neue wirtschaftliche Perspektiven, da CO₂ nicht mehr nur als Schadstoff, sondern als wertvoller Rohstoff genutzt werden kann. Damit könnten sich künftig ganze Wirtschaftszweige um die CO₂-Verwertung entwickeln – ein Ansatz, der auch unter dem Begriff „Carbon Capture and Utilization“ (CCU) bekannt ist.

 

Blick in die Zukunft

Die künstliche Fotosynthese ist kein Ersatz für klassische Klimaschutzmaßnahmen wie Emissionsvermeidung, Energieeinsparung oder den Ausbau erneuerbarer Energien. Sie kann aber eine entscheidende Ergänzung sein, um die Lücke zu schließen, die selbst bei ambitionierten Klimazielen bestehen bleibt.

Ob die Technologie den Durchbruch schafft, hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, die Verfahren wirtschaftlich, energieeffizient und im industriellen Maßstab nutzbar zu machen. Die Forschung ist auf einem guten Weg, und die Ergebnisse der kommenden Jahre könnten darüber entscheiden, ob künstliche Fotosynthese zu einer tragenden Säule des globalen Klimaschutzes wird.

Methan ist treibende Kraft bei Klimaerwärmung

Methan ist treibende Kraft bei Klimaerwärmung

Lange Zeit wurde beim Klima viel von Kohlendioxid gesprochen und weniger von Methan. In den vergangenen 10 Jahren ist CH4 aber aus dem Schatten seines großen Bruders CO2 getreten und immer klimawirksamer geworden. Die gute Nachricht: Methan ist kurzlebiger als CO2!

„Hinter der Temperaturhatz der vergangenen Jahre ist Methan die treibende Kraft!“

Klimahistorisch hatte Kohlendioxid gegenüber Methan immer das Sagen: In der Vergangenheit ist CH4 beim Verhältnis von 385 zu 1 gegenüber CO2 einfach untergegangen, rein zahlenmässig. Seit der Industrialisierung hat Methan aber noch mehr als Kohlendioxid zugelegt und konnte mittlerweile auf 226 zu 1 stellen.

Das hört sich immer noch nach wenig an, aber Methan ist ein Klima-Schwergewicht: Pro Molekül genommen, ist CH4 85-mal klimawirksamer als CO2. So ist es gekommen, dass die weltweiten Temperaturrekorde der letzten 10 Jahre mehr vom Methan als vom Kohlendioxid getragen wurden. In anderen Worten: Hinter der Temperaturhatz der vergangenen Jahre – 2024 war weltweit das wärmste Jahr seit Messbeginn – ist Methan mittlerweile die treibende Kraft!

Mehr dazu auf Andreas Jägers Blog –HIER DER LINK!

Kühlender Salat gegen Sommerhitze

Kühlender Salat gegen Sommerhitze

Als wir diesen Salat mit Wassermelone und Feta bei einer Hochzeitsfeier zum ersten Mal gekostet hatten, war uns klar, dass er auf unseren Speiseplan kommt. Gerade an heißen Tagen ist er eine wunderbar kühlende und dennoch sättigende Speise. Man kann ihn für Parties oder Einladungen auch gut ein bis zwei Tage vorher vorbereiten und im Kühlschrank lagern.

 

Was benötigen wir?

Wassermelone
(veganen) Feta oder Schafskäse
Frische Minze
je nach Belieben Pinienkerne oder Hasel- sowie Walnussstücke
Dressing bestehend aus Zitrone, Honig, Salz, Olivenöl und nach Belieben Chiliflocken – wir haben auch schon Kernöl verwendet

Info: Wir verwenden Bio-Produkte

 

Ruck-Zuck ist der Salat fertig

Wir schneiden den Fruchtfleisch der Melone in bissgroße – nicht zu kleine – Stücke
Würfeln den (veganen) Feta in nicht zu kleine Stücke, damit er auch beim Durchrühren eine gewisse Größe behält
Zupfen die frischen Minzblätter ab und geben sie darüber
Für den gewissen Kick kann man Pinienkerne, Haselnuss- oder Walnussstücke anrösten und dann zum Salat dazugeben
Die Marinade besteht bei uns aus Zitronensaft – je nach Menge benötigen wir ein bis zwei Zitronen, den wir mit Olivenöl, Salz unnd Honig gut mischen. Alternativ kann man ihn auch mit Kernöl abmachen – was aber nicht jedermanns Sache ist
Danach wird alles einmal durchmischt, allerdings mit Liebe, damit der Feta nicht ganz zerbröselt

 

Eh viola, fertig ist dieses herrliche Sommergericht!